Ähtjoopjen – Wer das Land so ausspricht, ist besonders gebüldet. Oft in den Medien zu vernehmen. Kann man nicht einfach Äthiopien sagen?
Das kann ich nicht axeptieren!
Techniker sein hält viele Techniker nicht davon ab, Algorhythmus zu sagen. Aber es heißt Algorithmus. Und selbst der Rhythmus, wo jeder mit muss, müsste eigentlich mit “ri” ausgesprochen werden. Eugentlüch.
Auch immer wieder nett: die Assessoaas bitte mit X und klanglosem “e” (= accessoires) (acksessoar)
Gerne wird die Authentizität zu Authenzität verkürzt.
Auch gerne verwechselt: Bodycam [‚baddikäm], die ja dann eine Kumpel-Kam wäre.
Nicht zu vergessen: ConTIEnental und RhoDOdendron
Und die Diamantenfirma De Beers heißt nicht (englisch) De-Biers, es waren niederländischstämmige Buren, die so hießen.
“Depeche Mode heißen in Deutschland DEpeche Mode, in UK DePECHE Mode” schreibt einer in LEO.ORG, einer antwortet: “In den 80ern lag die Betonung in DE bei Depeche Mode noch auf der zweiten Silbe.” Stimmt, sage ich, aber in UK sagte man sogar “Dipeschi”. Hab ich mal auf BFBS gehört.
Nicht nur Katholiken sagen gerne “Diozöse“. Diözese, Herrgottnochmal!
Wikipedia: “Dioikesis (altgriechisch διοίκησις dioíkēsis, deutsch „Diözese“) bezeichnete in der Antike ursprünglich die Verwaltung und insbesondere die staatliche Finanzverwaltung. Der latinisierte Begriff dioecesis entwickelte sich später zur Bezeichnung der Mittelinstanz im römischen Verwaltungssystem der Spätantike.”
Dissenz (Betonung auf Silbe 1) ist falsch.
Da war doch ehmt noch ein Vogel auf der Wiese, wo ist denn der schon wieder hin?
Der englische Vorname Elisabeth wird oft so ausgesprochen: Ellithebes, Ellithebeth, Ellithabess
Immer öfter hört man Endgeldfortzahlung, aber es handelt sich wirklich um die Entgeltfortzahlung. Die Betonung macht den Unterschied. Ich sage ja auch nicht “Endschuldigung”! Wenn man korrigiert, wird man noch blöd angemacht und es ertönt ein “Pffff!” Da könnte man ja gleich ein Endgegner werden, weil man ständig entgegnet.
Noch eine Variante mit der Vorsilbe Ent- fiel mir mal bei einer polnisch-slowenischen Trauung auf. Der offenbar polnischsprachige Pastor, der die Trauung auf Deutsch hielt, sprach mehrfach vom “Endschluss”, den die Brautleute getroffen hätten. Polnische Betonungsregeln aufs Deutsche angewandt… Klingt ja wie der Witz aus dem Tschechischen (Antek und Frantek): “Hab ich nicht bästochen mit Geld, sondern mit Mässär!”
Noch eine Variante mit der Vorsilbe Ent- fiel mir auf: Entleiher wird wie Endleiher ausgesprochen. Das greift ja um sich!
Französische Wörter/Namen, von Deutschen ausgesprochen, erhalten oft merkwürdig ausgesprochene Nasale. Die Buchstabenfolge “ain” wird meist ausgesprochen, als müsste das Wort mit “on” geschrieben werden. “Mösjöh Alon” ist aber der Herr Alain. Song Schack (Saint Jacques!). Wong rouge (vin rouge). “La Gran’ Nation”, wo es doch La GranDE nation heißt (hab ich bei Pigor & Eichhorn entdeckt, die haben einen ganzen Song darüber geschrieben).
Auch immer wieder gerne gehört: ingnorieren (fällt zusammen mit dem Mangneten und den Singnalen).
Seit 2017 fällt mir auf, dass Journalisten über sich und Kollegen immer “Dschurnalisten” sagen.
Seit ungefähr derselben Zeit fällt mir auf, dass Menschen im Radio oder im Fernsehen die Jury “Dschüri” aussprechen (s. Dschurnalisten). Also, entweder französisch “jury” (schüri) oder anglisiert “jury” (dschuri). Dschüri wäre ein Gemisch daraus.
Das Wort Konsens wird häufig auf der ersten Silbe betont: Kónsens statt Konséns. Wie die Leute auf sowas kommen?! Keine Ahnung! Müsste ich dann auch kóngenial, Kóngruenz, Kónklusion, Kónkubinat, Kónstruktion, Kóntakt, Kónvent, Kónversation, Kónvikt, Kóntrolle, Kóntroverse, Kónvaleszenz, Kónvolut, Kónzentration? Sogar meine Oma wusste, wie es geht: Sie sagte: „Ech mossen noch ee ‚t Konsúmm.“ (Siegerländer Platt, für die, die das nicht wissen.)
Kyrill – der Name des bösen Sturms, als ich noch in Achenbach wohnte und an dem Morgen danach einschließlich Tanken binnen 45 Minuten in Erndtebrück war (ca. 34 km), obwohl in der “Applaus-Kurve” der ganze Wald noch auf der Straße lag… Wir in Deutschland sagen immer “Kürill”, aber der Russe sagt “Kirill”.
Immer wieder falsch: Lietzium (statt Lithium). Derzeit (Jan. 2023) ist unser Bundeskanzler in Chile, um dort Lithium einzukaufen (brauchen wir ja für Handy, PC, Autobatterien…). Im DLF hat endlich mal eine Sprecherin Lithium korrekt ausgesprochen. Die Reporterin danach schon wieder nicht mehr.
Auch gerne gehört: launch (loohndsch) für “lounge” [laundʒ]
Das Land “Lübien” ist nicht in Nordpolen, sondern in Nordafrika und heißt Libyen.
Seit dem Missbrauchsskandal in der westfälischen Ortschaft Lügde wird dieser Ortsname häufig in den Medien genannt. Ausgesprochen wird es korrekt [‚lyçtə], aber man hört [‚lyxdə] oder [‚ly:xdə]. Was ist so schwer daran, einen fast identischen Laut wie bei Fluch auch ausnahmsweise bei Lüg- zu sprechen?
Mallorka oder Majorca, das ist auf Mallorca die Frage.
Ein beliebter Aussprachefehler im ganz kleinen Bereich: “Mükrometer”, weiß der Teufel, wie sie darauf kommen. Nur weil das Zeichen für ganz, ganz kleine Sachen “μ” im Slang “mü” ausgesprochen wird (ist ja der griechische Buchstabe “mü”), muss man ja die Mikrosystemtechnik nicht Mükrosystemtechnik aussprechen. Man sagt ja auch nicht Mükrogramm und die kleinen Tierchen nennt man ja auch nicht Mükroben.
Mir fällt immer mal wieder auf, dass im Radio jemand das Wort “Milliarden” spanisch ausspricht. Also “Mijarden” oder “Miarden”. Ich würde gern mal ein paar Mijonen verdienen. Oder Mionen. Hihi.
Immer wieder gern gehört: Neckars Ulm. Also, mit Glottisschlag. Oh, Mann! Guckt mal auf die Landkarte. Der Ort liegt an den Flüssen Neckar und Sulm!!!
Oft hört man im Radio das englische Wort orchestra mit der Betonung auf der zweiten Silbe. Falsch! Oder der Orféo, der eigentlich ein Órfeo ist.
Der Bezahl-Paul
Leider hat es sich noch nicht flächendeckend herumgesprochen, dass die Bezahl-Software nicht Pay-Paul heißt (mit langem, offenem o), sondern PayPal. Hey, pal! Hey, Kumpel! Bisher dachte ich, “pal” ist ein [pæl]. Aber die Paule wehren sich nicht.
Ich denke, Peunte sagen Leute, die erst über den Clown lachen, wenn der Circus die Stadt schon wieder verlassen hat. (gefunden in LEO.ORG) – Ich sah Ende April 2020 eine Wiederholung der “Mitternachtsspitzen” (WDR) von vor einigen Jahren, als Wilfried Schmickler auch “Peunte” in seiner wöchentlichen Suada sagte. Vermutlich rheinischer Einschlag…
Im Ruhrgebiet ist es Usus, Pinxette zu sagen statt Pinzette.
Kölner Raum – dort spricht man von “Produxion” statt von “Produktion”, “funxioniert” statt “funktioniert”. Siehe Pinxette. Anscheinend ist der Raum dieser Sprachvariante nicht nur auf Köln oder Ruhrgebiet beschränkt.
Auch immer wieder schön in den Verkehrshinweisen: Röhrmond (Roermond). Wer mal auf die Landkarte guckt, stellt fest, dass in dieser Stadt das Flüsschen Rur (niederl. Roer) in die Maas mündet. Auf Niederländisch spricht man die Buchstabenkombination „oe“ wie ein „u“ aus.
Am 2. August 2019 vernahm ich in der Tagesschau zum ersten Mal das Phänomen, dass die Sprecherin Frau Daubner “Sinti und Romma” sagte. Bisher dachte ich immer, es heißt “Roooma”. Wie kommt sowas? Auch der Sprecher in dem Beitrag sagte “Romma”. Warum? Hab ich da was nicht mitgekriegt?
Manches erscheint logisch, wird aber irgendwie in eine andere Richtung abgelenkt: Der Sekretär steht nicht in einem Sekretäriat und erst recht arbeitet keine Sekretärin in einem Sekreteriat. Wir sondern zwar ab, aber nur ab und zu. Warum es nun SekretAriat heißt, weiß vielleicht ein Lateiner oder ein Etymologiker.
Was mir dscherzeitsch fürchtscherlich auf dschie Nerven gehtsch, ist das “Behauchen” der T-Laute im Deutschen. Soll man dscharan merken, dschass man sehr gebüldschetsch istsch? In dschen Medschien istsch es mittschlerweile so verbreitschetsch, dschass ich oftsch abschaltsche, weil ich es nichtsch ertschrage. Und vor allem bei jungen Menschen greiftsch dschiese Artsch zu sprechen weitsch um sich. Auch bei dschenen vom Landsch. Wenn ich schon “Mitscharbeitscher und Mitscharbeitscherinnen” höre, fürchtsche ich, dschass dschie Rechtschschreibung angepasstsch werden muss. Dschudschen, schärf schon mal dscheine Bleistiftsche!
Tikija, das mexikanische Getränk, heißt eigentlich Tekiehla (Tequila).
Die junge Klima-Greta Thunberg wurde erst “Tuhnberg“, dann “Tühnberg” genannt, aber auch das stimmte nicht. Sie heißt “Tünberj”. Schwierig, weil man ja hier so gut wie nie Schwedisch hört. Smörebröd römtöm…
Fortsetzung folgt.