zu Hause, zuhause, Zuhause

Ach, tu es doch mir zuliebe! Die Versandkosten gehen zulasten des Käufers. / Dem Problem müssen wir endlich zu Leibe rücken! (Wie? Nicht zuleibe?) / Kannst du ihn denn noch zufriedenstellen? / Der Brief geht zuhanden Herrn Direktor X. / Bei uns zulande gibt’s sowas nicht! / Der Erlös ist zugunsten der Kindergärten vorgesehen. / Dem Bericht der Zeitung zufolge geschah der Unfall am Montag. / Das kommt mir aber gar nicht zupass!

Eine der letzten Rechtschreibreformen (die letzte war 1996, was ja nun auch schon wieder eine Zeit her ist) hat eine Änderung angeordnet, und zwar dass man jetzt nicht mehr schreibt „Ich bin morgen zu Hause.“, sondern in Anlehnung an bereits teilweise bestehende Formen (siehe oben): „Ich bin erst morgen wieder zuhause.“ Das hat manche Schreiberlinge derart verwirrt, dass sie nicht mal mehr unterscheiden zwischen zuhause und Zuhause. Letzteres ist und bleibt ein Substantiv. Mein Zuhause ist so schön, dass ich nicht mehr ausziehen will! Das Zuhause von Familie X wurde von Grund auf renoviert. Herr Y ist hier zuhause / zu Hause. Ich kann nicht schreiben: „Fühl dich bei uns wie Zuhause.“ Ein Zuhause kann nicht fühlen. „Arbeitest du auch jetzt Zuhause? / Nein, ich arbeite zu Hause.“

https://de.wiktionary.org/wiki/Wiktionary:Dativ-e

„zu Hause“ ist also die alte Form des 3. Falls von „Haus“ (Dativ – Testfrage: zu wem? zu dem Hause – Ich bin schon zu Hause! Ich bin schon längst zu Haus angekommen! Ohne e geht auch.). Es ist schon eine Weile her, da fiel das End-„e“ weg. Es wurde als überflüssig erachtet, und wie man sieht, stimmt das auch. Die Schönheit der Sprache hat vielleicht etwas gelitten, aber wenn man die Form nicht (mehr) kennt oder kennengelernt hat, fällt es gar nicht so auf. Vereinzelt gibt es noch Formen: zu Leibe rücken (zu wem? zu dem Leibe).

Da die Schreibung „zuhause“ zu mehr Verwirrung geführt hat, als dass sie Klarheit gebracht hätte, hätte man es einfach noch bei „zu Hause“ belassen sollen.

Was machen wir nun mit Formulierungen wie „im Hause“, „nach Hause“? Sollen wir die jetzt etwa auch zusammen schreiben? Ich bin dagegen. „Wo bist du denn? / Ich bin imhause!“ „Wohin gehst du denn? / Ich gehe nachhause!“ Blöd. Nö. Ich schreibe also weiterhin „Ich bin zu Hause, ich gehe nach Hause, ich bin im Hause.“ Basta!